Mittelfränkische Meisterschaften - Herzogenaurach

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Gute Performance der Zirndorfer Athleten

Erneut hat es die mittelfränkischen Leichtathleten in die „World of Sports“ nach Herzogenaurach gezogen. An der zweitägigen Veranstaltung konnte die ortsansässige Turnerschaft insgesamt 418 Sportler aus 38 Vereinen begrüßen. Auch die Zirndorfer Farben wurden reichlich vertreten, so gingen 17 Bibertstädtler bei sommerlichen Temperaturen auf Titel- und Bestzeitenjagd, davon allein sieben Athleten bei den Aktiven, so viele wie seit den 80er Jahren nicht mehr. Aber nicht nur quantitativ waren die Bibertstädter stark, auch mit den Erfolgen drückten sie den Meisterschaften eindeutig ihren Stempel auf. Gerade für die jüngeren Athleten waren es die ersten großen Meisterschaften, folglich war eine gewisse Anspannung und Nervosität im Gepäck.

Besser hätte man nicht in den Wettkampf starten können, während Josina Haußmann (W13) in ihrem dritten Vorlauf bereits mit 11,14 sec zu einer neuen Bestzeit stürmte, wollten die Jahrgangsjüngeren ihr in nichts nachstehen. Während Leonora Broll (W12) mit 12,58 sec knapp eine neue Bestmarke verpasste, konnte Hanna Roth (W12) diese um zwei Zehntel auf nun 11,68 sec minimieren. Zusammen mit Hanna war auch Amelie Brandl (W12) im dritten und schnellsten Lauf eingeteilt und sprintete hinter Franziska Mahr (LG Eckental) und Ella Obeta (LG Röthenbach/Pegnitz) nicht nur zum Bronzerang, sondern setzte auch in 10,83 sec eine neue persönliche Duftmarke.

Kugelstoßerin Johanna Westphal (W12) wollte den Sprintern in nichts nachstehen und setzte zeitgleich im Ring zum Angriff an. Nachdem in ihrer Altersklasse kein Kugelwettbewerb ausgeschrieben war, ging sie im Feld der W13 an den Start und kam nicht nur in den Endkampf der besten Acht, sondern verbesserte ihre persönliche Bestleistung auf 6,02 m.

Wenn man einen Durchhänger bei der Veranstaltung sucht, dann war dieser beim Weitsprung. In einem 30-„Mann“ großem Teilnehmerfeld gingen Amelie, Johanna, Leonora und Hanna an den Start. Pünktlich zur Mittagshitze setzten sie ihre Sprünge in den Sand, aufgrund der Größe des Teilnehmerfeldes konnten sie lediglich halbstündlich einen Sprung absolvieren, dementsprechend waren dann am Ende die Leistungen.

Erfahrung ist alles, so zeigte Josina Haußmann in ihrem zweiten Hürdenrennen eine gute Performance und verpasste denkbar knapp um eine Zehntel den Sieg in ihrem Zeitendlauf. Dennoch kann sie mit 11,85 sec und einem Platz unter den Top Ten zufrieden sein.

v.l. Brandl, Knoblich, Obeta

„Ich war noch nie so aufgeregt vor einem 800er.“, erzählte Amelie kurz vor dem Start. Dass eine gewisse Aufregung aber durchaus gut sein kann zeigte dann das Resultat. Von Beginn an war klar, dass der Sieg nur über Anni Knoblich (LAC Quelle Fürth), Ella Obeta (LG Röthenbach/Pegnitz) oder Amelie gehen kann. Während Amelie nun gegenüber Obeta zur Revanche aus dem 75 m Finale ansetzte, fehlten gegen die frische Fürtherin – welche lediglich für die beiden Stadionrunden angereist ist – am Ende knapp ein paar Körner. Dennoch waren der Vizetitel und die neue Bestzeit 2:38,24 min viel wert! Auch Johanna Westphal lief ein couragiertes Rennen und steigerte sich ebenfalls um fünf Sekunden auf nun 2:54,64 min.

Das Highlight ist wie immer die Staffel, zum Abschluss eines langen Wettkampftages musste das 4x75m-Quartett Hanna Roth – Josina Haußmann – Johanna Westphal – Amelie Brandl gegen 17:15 Uhr nochmals ihre Kräfte mobilisieren und steigerten sich trotz ausbaufähigen Wechseln gegenüber Gunzenhausen auf nun 45,06 sec und sicherten den Bronzerang vor Burghaslach und Hemhofen ab.

Den Auftakt in den zweiten Meisterschaftstag lieferte Zoé Brock (U20) mit der Kugel und konnte ihre Bestleistung mit der 4-kg-Kugel um einen Zentimeter auf 10,95 m steigern, womit sie den Wettkampf für sich entschied. Annemarie Hummel (U20) startete dann über 100 Meter, und nach einem zurückhaltenden Start kam sie immer besser in Fahrt, mit einem tollen Lauf scheiterte sie in neuer Bestleistung von 13,02 s nur denkbar knapp an der Marke von 13 Sekunden, womit sie einen exzellenten vierten Rang belegte.

Dass sie nicht nur weit springen, sondern auch schnell sprinten kann bewies anschließend einmal mehr Tina Pröger (Frauen). In 12,81 s entschied sie nicht nur ihren Zeitlauf für sich, sondern war auch von allen Frauen am schnellsten unterwegs und gewann damit diesen Wettbewerb.

Im Speerwurf waren dann Zoé Brock und Selina Thiel (U20) am Start, die beide nicht ganz die Weiten erreichten, die sie selbst gerne werfen würden. Zoé wurde mit 30,32 m Dritte, Selina mit 22,36 m Fünfte.

Über die Stadionrunde (400 Meter) trat Miriam Backer (U20) an, der nach beherztem Auftakt am Ende zwar noch ein wenig die Zielgerade zu lang wurde, die aber dennoch mit 59,79 s den ersten Platz erreichte. Das Rennen über die halbe Stadionrunde (200 Meter) führte dann zu einer weiteren neuen Bestleistung von Annemarie Hummel, die in starken 26,78 s auf Platz 2 einlief.
Die frischgebackene Mehrkämpferin Lena Albig (Frauen) stellte sich dann erneut den Hürden, über 100 Meter Hürden erreichte sie nach einem ordentlichen Lauf in 18,48 s das Ziel und belegte damit Rang 4.

Direkt im Anschluss stand dann der Weitsprung der Frauen auf dem Programm, in dem Tina und Lena an den Start gingen. Für Tina sind in dieser Saison die 6 Meter keine Schallmauer mehr, zu deutlich und zu oft hat sie diese in den vergangenen Wochen bereits übertroffen. Dennoch war bei diesem Wettkampf nicht unbedingt mit einem weiteren Sprung über diese Marke zu rechnen, da sie noch am Tag vorher voll trainiert hatte. Mit 6,09 m und insgesamt vier Sprüngen über 6 Metern gewann sie nicht nur diesen Wettkampf, sondern bewies erneut ihre exzellente Form und ihr grandioses Leistungsniveau. Auf Rang 3 in einem starken Teilnehmerfeld sprang dann Lena, die nach etlichen Versuchen, die Marke von 5 Metern zu übertreffen, hier dieses Ziel erstmals erreichte. Gleich 3 Sprünge über 5 Meter und eine starke neue Bestleistung von 5,19 m waren auch ein Beleg für ihre starke Form. Ein toller Auftritt unserer beiden Athletinnen!

Die starken Leistungen gingen nahtlos weiter, über die 800 Meter konnte sich Yara Prusko (U18) für ihr hartes Training belohnen. In einem abwechslungsreichen Rennen mit mehreren Führungswechseln setzte sie sich nach einer starken und mutigen Vorstellung in tollen 2:26,51 min durch und gewann ihren Wettkampf.
Schließlich war noch Selina im Hochsprung an der Reihe, und auch sie konnte hier überzeugen. Mit 1,54 m stellte sie eine neue Bestleistung auf und belegte den zweiten Platz, wobei zwei Versuche über 1,57 m nur sehr knapp gerissen waren.

Bei den Männern waren dann gleich fünf Zirndorfer am Start, verteilt über nahezu sämtliche Disziplinen. Die 100 Meter bildeten dann den Auftakt, hier traten Mustafa Acar, Marcus Grun, Louis Merklein und Axel Popp an. Axel (11,84 s), Louis (12,68 s) und Mustafa (13,04 s) belegten in einem quantitativ und qualitativ starken Feld die Ränge 13,18 und 19. Im schnellsten Lauf war dann Marcus am Start, nach einem packenden Finish unterlag er hauchdünn Sven Böller von der LG Erlangen und wurde mit beeindruckenden 11,07 s Zweiter, nur vier Hundertstel über seiner Bestleistung.

Kurz nach seinem Sprint war dann für Mustafa der Weitsprung an der Reihe, wo er einige Probleme mit seinem Anlauf hatte. Fünf ungültige Sprünge waren die Folge, der einzige gültige Versuch auf 4,68 m war gleichbedeutend mit Rang 5.

Für unsere schnellen Herren standen nun die 200 Meter auf dem Programm, und hier setzte sich das Privatduell von Marcus mit den Startern der LG Erlangen fort. Diesmal war es Thomas Knauer, mit dem er sich ein spannendes und knappes Rennen lieferte, nur knapp hatte dieser die Nase vorn. In 22,34 s sprintete Marcus aber zu einer tollen neuen Bestleistung und auf einen starken zweiten Rang, er kommt nach seiner Verletzung in der Hallensaison immer besser in Fahrt. In seinem Fahrwasser belegten Axel mit 24,24 s und Louis mit 25,59 s die Plätze 7 und 9 und zeigten die starke Leistungsbasis der Zirndorfer Sprinter.

Schlussläufer Marcus Grun


Grünes Quartett sticht

Louis und Marcus waren dann auch Teil der Staffel der Startgemeinschaft Rednitzgrund über 4 x 100 Meter. Gemeinsam mit Johannes Carl vom TSV Altenberg und Maximilian Memmert von der SG Nürnberg-Fürth bildeten sie ein schnelles Quartett, das in 44,76 s den eigenen Vorlauf gewann und in der Endabrechnung einen starken vierten Platz belegte. Nahezu im Vorbeilaufen wurde damit auch die Qualifikationsleistung für die Bayerischen Meisterschaften erbracht.

Deutlich geruhsamer ging es dann nach den schnellen Männern bei den Speerwerfern zu, hier konnte Johannes Heider mit seinem weitesten Wurf seit über zehn Jahren auf 41,05 m Platz 7 erreichen.

Nahezu zeitgleich war unser Vielstarter Mustafa im Dreisprung an der Reihe, er sorgte mit einer Bestleistung von 10,74 m für ein weiteres Zirndorfer Highlight dieser Meisterschaften und entschied diesen Wettbewerb für sich.